Boris Gelfand

Im Mai 2012 stand der aus Weißrussland stammende Boris Gelfand, "seit mehr als zwei Jahrzehnte in der Weltspitze" (ZEIT, 10.5.2012) spielend, als Herausforderer dem amtierenden Schachweltmeister Viswanathan Anand gegenüber. Obwohl viele Experten die Meinung vertraten, dass es für den 43-Jährigen, seit 1998 israelischer Staatsbürger, "ein wenig spät" für den Kampf um den WM-Titel sei, erwies sich Gelfand als hartnäckiger und gleichwertiger Kontrahent. Nach einem Gleichstand in zwölf Partien gelang es dem Inder Anand erst im Play-off (Schnellschach), den entscheidenden Siegpunkt zu erkämpfen. Ob ihn die "Schachwelt unterschätzt", wurde der Israeli vor Beginn der WM mit Blick auf die Tatsache gefragt, dass die in der Elo-Liste weit vor ihm platzierten Spieler wie der Norweger Magnus Carlsen oder der Armenier Lewon Aronjan nicht den Weg ins WM-Finale gefunden hatten. "Was geredet wird, interessiert mich nicht", antwortete Gelfand. "Ich versuche, mein bestes Schach zu spielen."

Laufbahn

Wie groß das Talent des heranwachsenden Boris ...