Michael Nimczyk gewann bereits 2008 zum ersten Mal das deutsche Traberchampionat und machte sich dadurch zum zweitjüngsten Goldhelmträger aller Zeiten nach Charlie Mills. Nur ein Jahr danach wurde er erneut Champion und bewies, dass sein Triumph kein Zufall gewesen war. Für viele galt der Willicher als "Glücksfall für den Trabrennsport" (FAZ, 2.1.2009), denn der Sulkysport hatte damals in Deutschland angesichts eines eklatanten Publikumschwunds mit großen Problemen zu kämpfen. Als EM-Zweiter 2010 nahm Nimczyk 2011 zum ersten Mal an der Traber-WM teil und belegte im Endklassement Rang neun; 2019 wurde er bei seiner zweiten Teilnahme Zehnter. Auf nationaler Ebene kehrte er 2013 auf die Erfolgsstraße zurück, holte sich seinen nächsten Goldhelm und wurde schließlich bis 2021 neunmal in Folge nationaler Champion.
Laufbahn
Frühe Begeisterung für den Trabrennsport Schon in jungen Jahren entdeckte Michael Nimczyk, dessen Vater Wolfgang selbst Fahrer war und später als Trainer arbeitete, seine Liebe für den Pferdesport. Seinen Vater begleitete er als Kind zu den verschiedenen Rennschauplätzen, und zudem verbrachte er viel Zeit an der Trabrennbahn an der Niersbrücke im heimischen Mönchengladbach. So träumte er bald davon, später einmal mit den Profis um das Championat zu fahren (vgl. www.traber-news.com, 12.6.2014).
Seine ersten Versuche im Sulky machte Michael Nimczyk nach eigener Aussage mit neun oder zehn Jahren (vgl. www.derwesten.de, 1.8.2013). Seine sportliche Karriere konnte er allerdings nicht gleich nach dem Ende der schulischen Ausbildung beginnen, weil sich seine Eltern zunächst dagegen wehrten. Er sollte zuerst eine kaufmännische Ausbildung machen, brach diese aber schon bald ab. "Wir haben erkannt, dass Michael ohne Pferde nicht leben konnte", erinnerte sich seine Mutter Beate in einem Interview (ebd.). So absolvierte der Teenager eine dreijährige Ausbildung zum "Pferdewirt mit Schwerpunkt Trabrennsport" und bestritt daneben auch schon erste Rennen.
Schon frühzeitig ein Versprechen für die Zukunft Bereits als Nachwuchsfahrer war Michael Nimczyk recht erfolgreich, auch wenn der 17-Jährige das Amateurchampionat 2003 nur an 16. Stelle abschließen konnte, er verzeichnete dabei aber immerhin 22 Siege. Seinen größten Erfolg im Nachwuchsbereich feierte der junge Mann vom Niederrhein 2005, als er bei der EM für Lehrlinge den Sieg holte. Dieser Triumph war dann mitentscheidend für den Umstieg zu den Profis.
Die Basis für seinen rasanten Aufstieg legte Michael Nimczyk im heimischen Willich, wo er von seinem Onkel Hans Brocker ein riesiges Gelände am Unterbruch in Schiefbahn pachtete. Er baute die dortige Reitanlage für das Traben um und fand hier fortan ideale Trainingsbedingungen vor. Der Rheinländer ließ sich auch von einer gewissen Krise des Trabrennsports in Deutschland nicht entmutigen. Ohne jegliche Medienpräsenz kamen immer weniger Zuschauer zu den Rennen, und so war ihm klar, dass er in diesem Metier nur überleben konnte, wenn er zu den Besten der Branche zählte.
Innerhalb von drei Jahren zum ersten Goldhelm 2008 Sein erstes Championat beendete Michael Nimczyk 2006 an vierter Stelle, war allerdings mit einer Siegquote von 18,4 Prozent bereits drittbester Trabrennfahrer Deutschlands hinter den Superstars Heinz Wewering und Roland Hülskath. 2007 wurde der 21-Jährige mit 141 Siegen Vizemeister, wobei er sich dabei als absoluter Vielfahrer erwies, hatte er doch in diesem Jahr knapp 900 Rennen bestritten.
In der Saison 2008 holte sich Michael Nimczyk mit 177 Rennsiegen in 906 Rennen mit über dreißig Siegen Vorsprung auf Roland Hülskath zum ersten Mal das Championat. Als zweitjüngster Fahrer der Geschichte durfte er sich den Goldhelm aufsetzen und hatte früher als erwartet sein Meisterstück abgeliefert. Mit dem Halali der Dreijährigen in Hamburg gewann der neue Meister auch ein erstes bedeutendes Einzelrennen.
Titelverteidigung 2009 und Vizeeuropameisterschaft 2010 2009 sicherte sich Michael Nimczyk mit 167 Siegen bei 957 Starts sein zweites Championat in Folge. In einem packenden Duell mit Roland Hülskath zeigte sich der 23-Jährige auch nervlich unbeeindruckt und konnte sich letztlich mit fünf Erfolgen knapp durchsetzen. Altmeister Heinz Wewering, das große Idol des Mönchengladbachers ("Einen Besseren als Wewering gibt es nicht", so Nimczyk, Stgt. Z., 4.1.2010), landete deutlich abgeschlagen auf Rang drei, war aber voll des Lobes über den Shootingstar im deutschen Trabrennsport und meinte: "Nimczyk hat sich vom Talent zum Spitzenmann entwickelt" (ebd.). Der bedeutendste Sieg im zweiten Meisterjahr 2009 war jener beim Großen Preis der NRZ in Dinslaken. Allein 54 Siege konnte Nimczyk in jenem Jahr auf der Berliner "Pferde-Avus" in Mariendorf feiern, die immer mehr zu seiner zweiten Heimat wurde, auch wegen der Fans. "Das Publikum hier ist fantastisch", schwärmte der Mann vom Niederrhein (Berliner Woche, 27.1.2010).
2010 schlug dann das Traber-Establishment zurück und Michael Nimczyk war im Kampf um den Titel gegenüber Roland Hülskath chancenlos. Der Titelverteidiger musste sich schließlich auch noch im Duell um Rang zwei Altmeister Heinz Wewering knapp geschlagen geben (137:133 Siege) und beendete das Championat an dritter Stelle. Mit dem Deutschen Traber St. Leger hatte er aber in Gelsenkirchen endlich auch ein ganz großes Rennen gewonnen, nachdem es bis dahin bei solchen Anlässen nicht geklappt hatte, so auch bei seinem ersten Derby in Berlin-Mariendorf, wo er nur Neunter wurde. Etwas Pech hatte der 24-Jährige bei seiner ersten EM-Teilnahme 2010 in Turin: Mit zwei Siegen gelang ihm zwar ein hervorragender Start, aber nach Rang sieben im letzten Lauf musste er sich hinter Lokalmatador Enrico Bellei mit dem zweiten Platz zufriedengeben, der aber immerhin die Qualifikation für die WM 2011 bedeutete.
WM-Debüt und national auf Suche nach Bestätigung In der Saison 2011 gewann Michael Nimczyk 106 Rennen, belegte damit aber nur den vierten Platz im Championat; auch seine Siegesquote lag mit 14,6 Prozent etwas hinter den Vorsaisonen. Mit dem Sieg beim Diamond-Way-Rennen in Gelsenkirchen konnte er aber immerhin ein bedeutendes Rennen gewinnen. Beim Derby in Berlin-Mariendorf belegte er sowohl im A- als auch im B-Finale den sechsten Rang und hatte mit der Entscheidung nichts zu tun. Kräftig Lehrgeld zahlte der 25-Jährige bei seiner ersten WM in den USA, bei der er auf den fünf Bahnen im Bundesstaat New York schließlich auf dem neunten Platz landete.
2012 konnte Michael Nimczyk seine Siegesquote wieder deutlich steigern und beendete das Championat wieder an dritter Stelle. Er erwies sich dabei einmal mehr als der Vielarbeiter im Sulky, bestritt er doch die meisten Rennen aller Fahrer. In München-Daglfing gewann er nach 2010 zum zweiten Mal den Jugend-Preis. Es war sein insgesamt bedeutendster Erfolg der Saison, denn beim Derby in Berlin klappte es einmal mehr nicht nach Wunsch; für das A-Finale hatte er sich nicht qualifizieren können, im B-Finale wurde er Sechster.
Dritter Titel 2013 als Beginn einer jahrelangen Dominanz 2013 kehrte Michael Nimczyk wieder auf die Siegerstraße zurück: Er holte sich zum dritten Mal den Goldhelm und erzielte dabei eine Gewinnsumme von über 400.000 Euro. Mit einer Siegesquote von 20 Prozent verwies er Thorsten Tietz ganz klar auf den Ehrenplatz. Neben seinen Renneinsätzen – insgesamt bestritt er 780 Rennen – hatte er sich inzwischen auch noch intensiv um seine riesige Reitanlage in Willich-Schiefbahn zu kümmern, wo er rund 50 Pferde von unterschiedlichen Besitzern trainierte. Zweimal in der Woche flog er zudem nach Berlin, um im Gestüt des Berliner Traber-Präsidenten Ulrich Mommert in Eichstädt weitere 30 Pferde zu trainieren. In der Hauptstadt, inzwischen gewissermaßen seine zweite Heimat geworden, bestritt er auch sein inzwischen drittes Derby, kam aber nicht über den eher enttäuschenden neunten Rang hinaus.
Auch wenn die ganz großen Siege auch 2014 ausblieben, war Michael Nimczyk über das ganze Jahr gesehen erneut der mit Abstand beste Fahrer und fuhr für seine Besitzer eine Gewinnsumme von über einer halben Million Euro heraus. Er war diesmal im Championat so überlegen, dass er mit 192 Siegen fast doppelt so viele Erfolge verbuchen konnte wie sein schärfster Verfolger Josef Franzl. Allerdings bestritt er auch mehr als doppelt so viele Rennen als seine Konkurrenten. Sein Tag beginne jeweils bereits um 5:30 Uhr und vor Mitternacht sei er selten zu Hause, meinte Vielstarter Nimczyk einmal über seinen gedrängten Tagesablauf (www.wz-newsline.de, 1.2.2014). Trotz seiner Jugend – mit 28 Jahren zählte Michael Nimczyk noch immer zu den Jüngsten der Branche – konnte er nach seiner erfolgreichen Titelverteidigung schon auf über 1.300 Siege verweisen. Dass es dem Willicher gelang, auch international mit der erweiterten Spitze mitzuhalten, zeigte er unter anderem bei der EM im schwedischen Umea, wo er den guten sechsten Platz herausfuhr. Allein beim Derby wollte es nicht klappen, fehlte er 2014 doch nach Rang zwei im B-Finale im Hauptrennen erneut.
National konkurrenzlos, in Europa um Anschluss bemüht Auch 2015 war Michael Nimczyk auf nationaler Ebene ein Klasse für sich. Mit 665 Starts wies er wieder die mit Abstand größte Zahl an Renneinsätzen vor und ließ mit insgesamt 155 Siegen der Konkurrenz keine Chance. Zwar hatten manche Fahrer die bessere Siegquote, doch die Zahl der Erfolge gab den Ausschlag für ihn und war auch ein Indiz für seine exzellente körperliche Fitness. Beeindruckt von Nimczyks Art, seine Rennen zu absolvieren, zeigte sich der Tagesspiegel (29.7.2016), der schrieb: "Er steuert häufig fremde Pferde und begeht nur selten taktische Fehler. Seine systematische Herangehensweise gleicht der eines Schachcomputers." Zu den Saisonhighlights Nimczyks gehörten die Siege beim Bild-Pokal in Gelsenkirchen und dem Bruno-Cassirer-Rennen in Berlin-Mariendorf. International sorgte der 29-Jährige kaum für Schlagzeilen, einen kurzfristig möglichen Start bei der WM in Australien, die er als Nachrücker hätte bestreiten können, lehnte er aus terminlichen Gründen ab.
EM-Medaille knapp verpasst, aber weitere nationale TitelAn den Kräfteverhältnissen im deutschen Trabrennsport änderte sich auch 2016 nichts. Vielfahrer Michael Nimczyk – 602 Rennen gegenüber 318 des zweitfleißigsten Fahrers Tim Schwarma – war bei seinem sechsten Championat-Gewinn neuerlich ungefährdet; mit 150 Rennerfolgen hatte er 59 Siege Vorsprung auf Vizemeister Thorsten Tietz. Bei der Heim-EM in Berlin-Mariendorf lag er nach einem Sieg im vorletzten Lauf auf Rang drei, nur einen Punkt hinter dem Zweiten, wurde dann im abschließenden Rennen aber Letzter und vergab die Medaillenchance. In der vom Finnen Mika Forss dominierten EM belegte er schließlich nur den auch für ihn enttäuschenden sechsten Platz – drei Zähler hinter Rang drei.
Obwohl er 2017 deutlich weniger Rennen bestritt als in den Vorsaisonen war Michael Nimczyk weiter eine Klasse für sich. 178 Siege in 536 Rennen bedeuteten, dass er bei jedem dritten Start auf den deutschen Rennbahnen erfolgreich war, darunter beim Bild-Pokal in Gelsenkirchen und dem Super Trot Cup. Zu den Gründen für die Dominanz des Rheinländers zählte u. a. nach Einschätzung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (29.12.2017) sein Ruf, "sich auch noch lange Zeit später an jede Kleinigkeit zu erinnern. Er kennt die Details sämtlicher Traber, die er jemals im Rennen gesteuert hat, und weiß alle Vorlieben und Besonderheiten zu berücksichtigen." Mit insgesamt 630.358 Euro fuhr der Rheinländer 2017 auch das höchste Preisgeld seiner bisherigen Karriere heraus. In den diversen Statistiken war der 31-Jährige ebenfalls auf den Vormarsch: Von seinen insgesamt ca. 10.000 Rennen konnte er knapp 2.000 gewinnen, was einer Siegquote von annähernd 20 Prozent entspricht.
Weiterhin klare Nummer eins in deutschen Sulkys Auch 2018 führte Michael Nimczyk die Championatswertung schon nach wenigen Renntagen wieder an. Schließlich übertraf der Erfolgsfahrer aus Willich am Ende des Jahres mit 206 Siegen erstmals die 200er Marke und holte sich ganz souverän seinen sechsten Titel in Serie. Den bedeutendsten Gruppe-Sieg feierte er mit Nileo beim traditionsreichen Bayerischen Zuchtrennen in Pfarrkirchen. Beim Derby in Berlin-Mariendorf wurde er mit Chapter One Vierter und erreichte damit sein bis dahin zweitbestes Ergebnis. Und schließlich gelang ihm auch ein großer internationaler Erfolg, als er im schwedischen Solvalla im Rahmen des Elitloppet, des prestigeträchtigsten Sprintrennens der Welt, einen hoch dotierten Lauf gewann.
Im Kampf um den Goldhelm triumphierte Michael Nimczyk 2019 mit 161 Siegen bei 476 Starts souverän. Im Rahmen der Derby-Woche in Berlin wurde er im A-Finale nicht klassiert, landete mit Man U aber im B-Finale an der guten vierten Stelle. Überstrahlt aber wurde diese Woche von seinem ersten Sieg beim Deutschen Stuten-Derby, den er mit Jeanet Newport herausfuhr. Ein weiteres Highlight war im Juni die zweite Teilnahme an einer WM, für die er sich dank des vierten Platzes bei der EM 2018 qualifiziert hatte. Allerdings hatte der 33-Jährige in Schweden kein Glück mit den zugelosten Pferden und belegte am Ende nur Rang zehn.
2020 Derby-Triumph nur knapp verpasstWie in allen Sportarten wurde auch bei den Trabern der Ablauf des Sportjahrs 2020 durch die im Frühjahr ausgebrochene Coronavirus-Pandemie gestört. Dabei hatte das Jahr für Michael Nimczyk wie immer schon an den ersten Rennwochenenden gut begonnen. "Dann kam die Corona-Krise, die uns alle vor neue Herausforderungen gestellt hat. Niemand wusste, wie, wann, wo und ob es überhaupt weitergeht. Das machte die Trainingsplanung und den Formaufbau nicht gerade einfacher", beschrieb er später die schwierige Situation (www.berlinsport-aktuell.de, 22.9.2020), in deren Verlauf er zwischenzeitlich sogar einen Umzug nach Schweden überlegt hatte.
Umso überraschender waren dann die Auftritte von Michael Nimczyk im Verlauf der Derby-Woche in Berlin-Mariendorf. Beim Derby musste er sich nur dem überragenden Niederländer Robin Bakker geschlagen geben, verpasste aber bei seinem bislang besten Derby-Auftritt als Zweiter nur hauchdünn seinen ersten Sieg bei diesem Traditionsrennen. Schadlos halten konnte sich der 34-Jährige beim Stuten-Derby, wo er – diesmal mit Kyriad Newport – seinen Vorjahressieg wiederholte. Ein weiterer Gruppe-Sieg gelang ihm beim Charlie Mills Memorial, ebenfalls auf der Rennbahn in Mariendorf. Letztlich bilanzierte der neuerliche Champion, der seinen zehnten Titel schon mehrere Renntage vor Schluss fixiert hatte, trotz der Corona-Probleme zufrieden und meinte: "Ich bin froh, dass wir 2020 unseren Sport aufrechterhalten konnten. Das ist auch für die Betreiber der Rennbahnen sehr wichtig gewesen" (www.rp-online.de, 5.1.2021)
Auch 2021 auf Deutschlands Rennbahnen ungefährdet Nach seinem bereits zehnten Meistertitel startete Michael Nimczyk auch 2021 als großer Favorit auf den Gewinn des Goldhelms in die neue Saison und ließ schon nach wenigen Renntagen keine Zweifel am neuerlichen Triumph aufkommen. Letztlich entschied er bei 484 Starts 188 Rennen für sich und gewann souverän seinen nächsten Meistertitel. Dabei ging es für den Fahrer im Championat nicht unbedingt darum, immer die Siegquote zu steigern, sondern auch um die Gewinnsummen. "Das bedeutet, viel Erfolg bei den Saison-Highlights zu haben – und nicht, die Masse der Rennen zu gewinnen", erklärte er (FAZ, 31.1.2022).
Etwas Pech hatte Michael Nimczyk bei seinen Derby-Auftritten in Berlin: Zunächst kam es beim Derby in der Anfangsphase nach verpatztem Start des holländischen Favoriten Robin Bakker zu einem Gedränge, in dem ein Reifen am Sulky des Champions von einem anderen Fahrer angefahren wurde und platzte. Der auch von Experten erwartete Neustart erfolgte nicht, so dass er vorzeitig aufgeben musste. Beim Stuten-Derby fuhr der Willicher mit Sunset Boulevard auf Rang zwei und verpasste damit nur hauchdünn den Hattrick bei diesem zweitwichtigsten Rennen im deutschen Trabersport.
Auch 2022 führte Nimcyzk die Championatswertung Ende Mai mit 73 Siegen souverän an.
Persönliches
Familie vielfältig im Trabersport aktiv: Michael Nimczyk wuchs in Mönchengladbach in einem familiären Umfeld auf, in dem die Reiterei hoch im Kurs stand. Vater Wolfgang war schon jahrzehntelang Trabertrainer und Fahrer, hatte der Vorbereitung der Pferde aber immer weit mehr Aufmerksamkeit geschenkt als seinen eigenen Fahrten im Sulky. Insgesamt sechsmal wurde der Senior zwischen 2006 und 2015 Zweiter im Trainer-Championat, sah aber eine Karriere seines Sohnes im Trabersport anfangs eher mit kritischen Augen.
Nach der Schule begann Michael Nimczyk denn auch zunächst auf Wunsch des Vaters eine Ausbildung zum Speditionskaufmann, die er aber vorzeitig abbrach. "Doch als er sah, wie lustlos ich am Schreibtisch hockte, begriff er, dass er meine Träume nicht stoppen konnte", erinnerte sich Nimczyk (FAZ, 6.1.2010). "Ich freue mich heute, dass wir dann gemeinsam die richtige Entscheidung getroffen haben" (www.traber-news.com, 12.6.2014), meinte auch Mutter Beate. Michael machte seine Ausbildung zum Pferdewirt und begann am eigenen Hof und in seiner Berliner Wahlheimat mit seiner Trainertätigkeit. Inzwischen hält er sich auch oft in der Filiale in Schweden auf, die die Familie Nimczyk dort aufgebaut hat, und so ist Schweden für ihn inzwischen zu einer zweiten Heimat geworden.
Privatleben vorerst für den Pferdesport hintangestellt: Nicht nur Michael Nimczyk betreibt in seiner Familie den Pferdesport aktiv, auch seine Mutter Beate ist dem Pferdesport aufs Engste verbunden, und seine jüngere Schwester Cathrin ist inzwischen ebenfalls bereits äußerst erfolgreich. 2013 wurde sie Championesse im Trabreiten, einer sehr schwierigen Sportart, bei der man nicht im Sulky, sondern auf dem Rücken der Pferde sitzt und diese zum Traben bringt, aber gleichzeitig vom Galoppieren abhalten muss. Sie habe sich vieles bei "Micky", wie ihn seine Freunde nennen, abgeschaut, vor allem "seine Ruhe im Silky" und die Tatsache, dass "er immer kontrolliert ist", so Cathrin (www.rp-online.de, 7.1.2011).
Seine Engagements auf den Rennbahnen und beim Training nehmen Michael Nimczyk inzwischen so sehr in Anspruch, dass er selbst sagt, keine Zeit für eine Freundin oder überhaupt für ein Privatleben zu haben. In seiner Freizeit ist er noch heute ein begeisterter Fußballer. Beinahe hätte er sich als Jugendlicher in diesem Metier versucht, spielte er doch bis zum 16. Lebensjahr als Stürmer beim heimischen SC Schiefbahn und nahm sogar einmal an einem Sichtungslehrgang von Borussia Mönchengladbach teil. Noch immer nutzt er jede Gelegenheit, die Bundesliga-Heimspiele seiner Borussia zu besuchen. "Nur wenn gleichzeitig Trabrennen stattfinden, gewinnt die Pflicht vor der Neigung", erklärte er (www.wz-newsline.de, 1.2.2014).
Adresse
Unterbruch 6, 47877 Willich, Tel.: 02154 8849043
Karriere in Zahlen
Stand: 23.05.2022
Erfolge:
Weltmeisterschaft:
2011:
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Neunter
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2019:
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Zehnter
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Europameisterschaft:
2005:
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Sieger Lehrlinge
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2010:
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Zweiter
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2014:
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Sechster
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2016:
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Sechster
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2018:
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Vierter
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Deutsches Championat:
Amateurfahrer-Championat:
2003:
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16. (159 Starts – 22 Siege)
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Berufsfahrer-Championat:
2006:
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Vierter (785 Starts – 156 Siege)
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2007:
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Zweiter (897 Starts – 141 Siege)
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2008:
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Sieger (906 Starts – 177 Siege)
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2009:
|
Sieger (957 Starts – 167 Siege)
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2010:
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Dritter (733 Starts – 133 Siege)
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2011:
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Vierter (722 Starts – 106 Siege)
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2012:
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Dritter (767 Starts – 130 Siege)
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2013:
|
Sieger (780 Starts – 158 Siege)
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2014:
|
Sieger (768 Starts – 192 Siege)
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2015:
|
Sieger (665 Starts – 155 Siege)
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2016:
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Sieger (602 Starts – 150 Siege)
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2017:
|
Sieger (536 Starts – 178 Siege)
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2018:
|
Sieger (563 Starts – 206 Siege)
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2019:
|
Sieger (476 Starts – 161 Siege)
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2020:
|
Sieger (407 Starts – 128 Siege)
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2021:
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Sieger (484 Starts – 188 Siege)
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2022:
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Erster (177 Starts – 73 Siege)
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Deutsches Traber-Derby:
2010:
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Neunter (mit Garant)
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2011:
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Sechster A-Finale (mit Seda Rapide)
Sechster B-Finale (mit Indis German)
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2012:
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kein A-Finale
Sechster B-Finale (mit Haras de Pin)
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2013:
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Neunter A-Finale (mit Lord Philipp)
disq. B-Finale (mit Anubis Silk)
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2014:
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kein A-Finale
Zweiter B-Finale (mit Ginger Heldia)
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2015:
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Dritter A-Finale (mit Raffaelo Diamant)
Dritter B-Finale (mit Rene M Newport)
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2016:
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Fünfter A-Finale (mit Dreambreaker)
kein B-Finale
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2017:
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dnf A-Finale (mit TomNJerry Diamant)
kein B-Finale
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2018:
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Vierter A-Finale (mit Chapter One)
kein B-Finale
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2019:
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dnf A-Finale (mit Jaxon Schermer)
Vierter B-Finale (mit Man U)
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2020:
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Zweiter A-Finale (mit Straight Flush)
Sechster B-Finale (mit Brady)
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2021:
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dnf A-Finale (mit Jimmy Ferro)
kein B-Finale
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Weitere wichtige nationale Siege:
2008:
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Halali der Dreijährigen in Hamburg
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2009:
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Großer Preis der NRZ in Dinslaken
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2010:
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Deutsches St. Leger in Gelsenkirchen, Jugend-Preis in München Daglfing
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2011:
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Diamond-Way-Rennen in Gelsenkirchen
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2012:
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Jugend-Preis in München Daglfing, Preis der Stadt Gelsenkirchen in Gelsenkirchen, Herbst-Pokal des VDT in Berlin-Mariendorf
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2013:
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Vierjährigen-Marathon in Berlin-Mariendorf
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2014:
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Derby-Revanche in Berlin-Mariendorf, Gold-Trophy in Berlin-Mariendorf
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2015:
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Bild-Pokal in Gelsenkirchen, Bruno-Cassirer-Rennen in Berlin-Mariendorf, Preis des Winterfavoriten in Hamburg
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2017:
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Bild-Pokal in Gelsenkirchen, Bruno-Cassirer-Rennen in Berlin-Mariendorf, Charlie Mills Memorial in Berlin-Mariendorf, Super Trot Cup
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2018:
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Bayerische Zuchtrennen in Pfarrkirchen
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2019:
|
Stuten-Derby in Berlin-Mariendorf
|
2020:
|
Charlie Mills Memorial in Berlin-Mariendorf, Stuten-Derby in Berlin-Mariendorf
|
2021:
|
Charlie Mills Memorial in Berlin-Mariendorf
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