Sarah Günther
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Erfolge/Funktion: | Nationalspielerin |
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Internationales Sportarchiv
Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW
Sarah Günther gehört, wie es Nationaltrainerin Tina Theune-Meyer im Oktober 2003 ausdrückte, "sicherlich die Zukunft" (dfb.de). Die Mittelfeldspielerin zählt zu jenen deutschen Nationalspielerinnen, die nach dem WM-Titelgewinn 2003 und dem anschließenden Abgang einiger bewährter Spielerinnen vehement in die Stammelf der deutschen Frauen-Nationalelf drängten. Die im Sommer 2003 vom Bremer Drittligisten ATS Buntentor zum damaligen Bundesligaaufsteiger Hamburger SV gewechselte Studentin schaffte denn auch sofort den Sprung in den engeren Kader und war im Vorfeld der Olympischen Spiele 2004 in Athen auf dem besten Weg zur Stammspielerin.
Sarah Günther kam durch Freunde zum Fußball und meldete sich 1993 gemeinsam mit ihrer zweieiigen Zwillingsschwester Judith und einer Freundin beim Bremer Klub VfB Komet an. Fußball spielte sie aber nicht nur im Verein, sondern bei jeder Gelegenheit und wo immer es ging. "Früher bin ich mit meiner Freundin raus auf die Straße, und da haben wir die Tricks gelernt" (www.tachauch.de, 5/2001), blickte sie auf ihre sportlichen Anfänge zurück. 1998 wechselte die damals 15-Jährige zum TSV Buntentor, wo sie als Jugendliche national den Durchbruch schaffte und auch schon bald in der Frauenmannschaft eingesetzt wurde.
Bereits früh erhielt Sarah Günther Angebote diverser Bundesligisten. Weil sie aber auf alle Fälle erst die Schule mit dem Abitur beenden wollte, lehnte sie alle Offerten ab und war so die einzige Drittligaspielerin im Nationalkader. Nachdem sie das Abi in der Tasche hatte, wechselte sie im Sommer 2003 zum Hamburger SV, der gerade die Rückkehr in die Bundesliga geschafft hatte. Ausschlaggebend für ihre Entscheidung für den HSV war in erster Linie die Nähe zu ihrer Heimatstadt, in der sie wohnen blieb. Dafür nahm sie dann die jeweils einstündigen Fahrten zwischen den beiden Hansestädten zu Training und Spielen in Kauf.
Mit den HSV-Frauen, bis dato eine Fahrstuhlmannschaft, die sich nie länger als ein Jahr in der höchsten Spielklasse gehalten hatte, schaffte sie in der Saison 2003/04 Rang sechs. Sie selbst konnte mit dieser Spielzeit allerdings nicht ganz zufrieden sein, musste sie beim HSV doch meist auf der linken Außenbahn spielen, da ihre Idealposition im zentralen defensiven Mittelfeld von Nationalmannschaftskollegin Britta Carlson besetzt war (Carlson wechselte nach der Saison nach Potsdam). Das Hamburger Abendblatt schrieb sogar, sie wirke in ihrem Klub "fast wie ein Fremdkörper" und könne auf der linken Außenbahn keine Akzente setzen (17.5.2004).
Nachdem sie zuvor als 14-Jährige beim Sichtungsturnier in Duisburg den DFB-Talentspähern aufgefallen war, feierte Sarah Günther 1998 mit 15 Jahren ihr Länderspieldebüt in der DFB-Auswahl U16. "Ich habe vor Freude geheult, als ich von der ersten Einladung erfahren habe", erinnert sie sich an den Beginn ihrer internationalen Karriere (www.tachauch.de). Bis zum Jahr 2000 bestritt sie in der U16 bzw. U17 insgesamt ca. 25 Länderspiele. Auf etwa die gleich Anzahl kam sie in der folgenden Jahrgangsstufe U18 bis U21. Der größte Erfolg mit den DFB-Nachwuchsteams war der dreimalige Gewinn der Europameisterschaft U19 in den Jahren 2000 bis 2002. Ein weiteres Highlight war die Teilnahme an der U19-WM 2002 in Kanada, bei der das DFB-Team Bronze gewann. Bei der WM verpasste sie als eine von drei Spielerinnen keine einzige Minute und verwandelte im Spiel um Platz drei gegen Brasilien im Elfmeterschießen den entscheidenden Strafstoß. Zudem wurde sie 1997 Siegerin beim Nordic Cup.
Ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft feierte Sarah Günther als Drittligaspielerin am 6. März 2001 beim 1:0-Sieg über China in Augsburg, als sie in der 66. Minute für Renate Lingor eingewechselt wurde. Danach folgten zwar weitere Kadereinladungen, die bei ihr die Hoffnung auf die Teilnahme an der EM 2001 im eigenen Land weckten. Doch dieser Traum erfüllte sich nicht. So musste sie über zwei Jahre warten, bis sie im Vorfeld der Weltmeisterschaft 2003 in den USA als Einwechselspielerin zu zwei weiteren Länderspieleinsätzen kam. Die Rückkehr von Maren Meinert und Steffi Jones, die aus der Nationalelf eigentlich bereits zurückgetreten waren, kostete sie den fast schon sicheren Platz im Kader für die WM 2003.
Die Ausbootung aus dem WM-Kader war ihre größte sportliche Enttäuschung und sie musste zu Hause am Fernseher zuschauen, wie ihre Kolleginnen den WM-Titel gewannen. Erst im Frühjahr 2004 bestritt Sarah Günther ihr nächstes Spiel in der Nationalmannschaft und stand im Vorfeld des olympischen Turniers in der Abwehr bzw. im defensiven Mittelfeld in fast allen Spielen auf dem Feld. "Ich will unbedingt zu den Olympischen Spielen in Athen" (Hbg. Abl., 29.12.2003), lautete denn auch ihr neues großes Ziel.
Die 1,67 m große Sarah Günther gilt als eine sehr vielseitige Spielerin, die in der Abwehr oder im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden kann. Sie verfügt über eine erstklassige Technik und hat ein sehr gutes Bewegungs- und Ballgefühl. Tina Theune-Meyer attestierte ihr zudem die Fähigkeit, ein Spiel zu lesen und strich ihren Trainingsfleiß heraus ("Sie leistet gute Trainingsarbeit - auch in Eigenregie", dfb.de, 28.4.2004). Sarah Günther selbst sieht ihre Stärken in der schnellen Auffassungsgabe, der Technik, ihrer Schnelligkeit und Übersicht. Als verbesserungswürdig sieht sie ihr Zweikampfverhalten und den schlechten Torabschluss an. Zu ihrer mangelnden Zweikampfhärte meinte sie selbst: "Ich bin wohl auf dem Platz noch viel zu anständig" (Hbg. Abl., 29.12.2003).
Informationen und Meldungen zum weiteren Fortgang der Karriere siehe Journal
Die sportlichen Wurzeln in der Familie Günther (der Vater ist Polizeibeamter, die Mutter gelernte Kauffrau) reichen zum Großvater zurück, der in der ČSSR Eishockey und Fußball spielte. Sarah Günther, die sich selbst als "ehrgeizig, sensibel, gutmütig, ehrlich, fantasievoll, schnell aufnahmefähig, manchmal schläfrig" beschreibt, legte in Bremen an einem stark sportorientierten Gymnasium das Abitur ab und begann danach in ihrer Heimatstadt ein Studium der Grundschulpädagogik mit den Fächern Mathematik und Sport. Als Hobbys nennt sie Kino, Kochen und Lesen. Zum Jahreswechsel 2003/04 bezog sie mit ihrem Freund Hauke eine Dreieinhalbzimmerwohnung im Bremer Stadtteil Neustadt. Über ihre Zwillingsschwester Judith sagt sie, sie sei ebenso talentiert wie sie selbst, nur habe sie nicht den gleichen Ehrgeiz. Daher begnüge sie sich mit dem Spielen beim Verbandsligisten ATS Buntentor.
c/o Hamburger SV, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg
1993 - 1998: | VfB Komet Bremen |
1998 - 2003: | ATS Buntentor Bremen |
seit 2003: | Hamburger SV |
7 A-Länderspiele |
über 25 Länderspiele U16/U17 |
ca. 25 Länderspiele U18/U19/U21 |
Dritte U19-WM 2002 |
Europameisterin U19 2000, 2001, 2002 |
Siegerin Nordic-Cup 1997 |
Zweite Nordic-Cup 2000 |
Ergänzungen aus MA-Journal. Die nachfolgenden Meldungen werden bei der nächsten redaktionellen Bearbeitung in den Text integriert.
26. August 2004: Olympische Spiele in Athen, Fußball: Das US-Team (u. a. mit
April 2005:
19. Juni 2005: Das deutsche Nationalteam vereidigt seinen EM-Titel durch einen 3:1-Finalsieg gegen Norwegen in Blackburn. In der Mannschaft von
2. Juni 2007: Durch einen 9:0-Erfolg über den SC 07 Bad Neuenahr sichert sich der 1. FFC Frankfurt einen Spieltag vor Saisonende die deutsche Meisterschaft und macht damit den Gewinn des "Double" aus Pokal und Meisterschaft perfekt. Zum Kader der Frankfurterinnen gehörten u. a.
24. Mai 2008: UEFA-Cup, Finale: Der 1. FFC Frankfurt gewinnt zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte den UEFA-Cup. Im Rückspiel in Frankfurt gewinnt Frankfurt durch zwei Tore von
15. Juni 2008: Durch einen 5:1-Erfolg am letzten Spieltag über die SG Essen-Schönebeck macht der 1. FFC Frankfurt das "Triple" perfekt und gewinnt nach DFB-Pokal und UEFA-Cup auch den deutsche Meistertitel. Im Kader der Frankfurterinnen standen u. a.
Mai 2009: