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Frank Duval

deutscher Komponist, Schlagersänger und Schauspieler
Geburtstag: 22. November 1940 Berlin
Nation: Deutschland - Bundesrepublik

Internationales Biographisches Archiv 27/2000 vom 26. Juni 2000 (hy)


Blick in die Presse

Herkunft

Frank Duval wurde am 22. Nov. 1940 in Berlin (Schlachtensee) geboren und entstammt einer alten Hugenotten- und Künstlerfamilie. Sein Vater war Kunstmaler, hatte aber auch als Pianist Erfolge. Eine Tante war Hofmalerin am königlich-preußischen Hof gewesen. Zu den bekannten Persönlichkeiten seiner Familie zählte auch sein Großvater, Journalist und Chefredakteur der "Berliner Zeitung", der nebenbei als Hobby die Reform-Produkte "Biomalz" und "Biocithin" entwickelt hatte.

Ausbildung

D. besuchte in Berlin das Friedrich-Ebert-Gymnasium, wandte sich daneben aber schon früh dem Theater zu und übernahm auch Rollen im Kinderfunk. U. a. sah man ihn 1953 im "Theater am Kurfürstendamm" neben Harald Juhnke in dem Bühnenstück "Fips mit der Angel". Eine Zeit lang war er Regieassistent an der "Vagantenbühne". Parallel dazu lief eine intensive musikalische Ausbildung. D. spielte Klavier und Gitarre, komponierte erste kleine Musikstücke und sang Lieder zusammen mit seiner Schwester Maria. 1958 gewannen die beiden einen Talentwettbewerb, bei dem sie die von D. selbst komponierten und getexteten Lieder "Schenk mir deine Liebe" und "Wenn du einmal traurig bist" vortrugen. Im gleichen Jahr traten sie auch in der beliebten Peter-Frankenfeld-TV-Sendung "Toi, toi, toi" auf und erhielten ihren ersten Schallplattenvertrag. Neben Schul- und musikalischer Ausbildung absolvierte D. damals auch noch eine Tanzausbildung für das Fach "Musical" bei Tatjana Gsovski.

Wirken

Nach Abschluss der Schule (1960) widmete sich D. zunächst verstärkt seiner Gesangskarriere im Duo mit Schwester Maria. Bis 1962 war das Geschwisterpaar ein fester Bestandteil der deutschen Showszene, doch kam es dann zur künstlerischen Trennung des Paares. Während die Schwester als Solosängerin weiterarbeitete, wandte sich D. wieder dem Theater zu und trat in den folgenden Jahren in verschiedenen Musical-Produktionen auf, u. a. in "My Fair Lady" und in "Irma la Douce".

1965 zog sich D. wieder vom Theater zurück. Seither war er vor allem als Komponist tätig. Obwohl er es zunächst schwer hatte, sich in diesem Metier durchzusetzen, konnte er doch schon 1965 mit der musikalischen Goethe-Persiflage "Faust auf eigene Faust" (als Hörspiel und als TV-Produktion) einen ersten größeren Erfolg verbuchen. Bis 1971 schrieb er vor allem Musik zu Hörspielen des Bayerischen Rundfunks, aber auch für Künstler wie Ivan Rebroff oder Alexandra. Außerdem versuchte er sich mit wachsendem Erfolg an Arrangements der eigenen Musik. Der große Durchbruch gelang ihm 1977 mit einem Kompositionsauftrag für den Tatort-Krimi "Schüsse in der Schonzeit". Von da an zählte er unbestritten zu den erfolgreichsten europäischen TV- und Filmkomponisten. Bis 1988 schrieb er allein die Musik zu über 100 Folgen der Krimi-Serien "Der Alte" und "Derrick", dazu kamen zahlreiche Werbespots und TV-Filme. Charakteristisch für D.s Musik waren dabei oft die Meditativ- und Sphärenkomponenten. Viele Titel aus den genannten Fernsehsendungen wurden ausgesprochene Hits, insbesondere "Angel of Mine" (1980) und "Face to Face" (1982). Im Febr. 1983 stellte er mit der Langspielplatte "If I Could Fly Away" erstmals eine Sammlung von Kompositionen vor, die speziell für den Schallplattenmarkt konzipiert und produziert worden war.

1985 bezog D. mit seiner zweiten Ehefrau Kalina Maloyer ein Bauernhaus auf der Insel La Palma, die gemeinsame Produktion - Frau Maloyer schreibt häufig die Texte zu D.s Kompositionen - der erfolgreichen Hits ermöglichte ein dort eingebautes eigenes Tonstudio. Als weiterer internationaler Höhepunkt wurde die LP "Time for Lovers" (1985) gewertet, bei der nunmehr die vokalen Elemente mehr in den Vordergrund traten. Die Abwendung vom für ihn typischen elektronischen Sound wurde dann besonders ab der LP "Closer to Heaven" (1988) deutlich. Im Jahr 1989 kündigte der sonst im Hintergrund arbeitende Hitschreiber von Krimi-Melodien an, erstmals wieder selbst bei einer Konzerttournee durch Deutschland auf der Bühne stehen zu wollen.

D. gilt als einer der erfolgreichsten Komponisten von Filmmusik international. So erreichte beispielsweise sein Lied "Angel of Mine" in Brasilien eine Auflage von rund 750.000 Stück. U. a. auch in Australien, Skandinavien und sogar im Fernen Osten findet D.s Musik reißenden Absatz. Sein typischer Sound wurde oft kopiert. Die Singles und Langspielplatten wurden meist zu großen Verkaufserfolgen und mit zahlreichen goldenen Schallplatten ausgezeichnet.

Familie

D. war von 1963 bis 1971 mit der Schauspielerin Karin Hübner verheiratet. Nach der Scheidung fand er eine neue Lebensgefährtin in der Dolmetscherin Kalina, geb. Maloyer, die für viele seiner Kompositionen die Texte geschrieben hat. Das Ehepaar lebt seit 1985 auf der Kanaren-Insel La Palma.

Werke

Langspielplatten u. a.: "Angel of Mine" (80; 87), "If I Could Fly Away" (83), "Living Like A Cry" (84), "Die schönsten Melodien aus 'Derrick' und 'Der Alte'" (84), "Time for Lovers" (85), "When You where Mine" (87), "Children of our Time" (88), "Closer to Heaven" (88), "Touch my Soul" (89), "Solitude" (91), "Face to Face" (91), "Vision" (94), "Derrick Forever" (95), "Meisterstücke - Frank Duval" (95), "Frank Duval - Seine größten Erfolge" (96), "Time for Angels" (96).



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