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Nation: | Volksrepublik China |
von Mark Renné und Andrea Riemenschnitter
Stand: 01.10.2008
Gao Xingjian begann seine literarische Karriere als Prosaschriftsteller. 1979 veröffentlichte er den Roman „Hanye de xingchen“ (Sterne in eisiger Nacht), ein Jahr später den Roman „You zhi gezi jiao hong chunr“ (Eine Taube namens Rotschnabel; Buchveröffentlichung beider Titel 1984). Zwar verwendet Gao in diesen Romanen die für die damalige chinesische Literatur ungewöhnliche Technik des inneren Monologs, ansonsten reihen sich diese Texte jedoch relativ unauffällig in die mit der Kulturrevolution abrechnende „Wunden- oder Narbenliteratur“ ein, die die Unterdrückung und ungerechte Behandlung anprangert, der sich insbesondere die Intellektuellen während der Kulturrevolution ausgesetzt sahen. Erstes Aufsehen in Pekinger Literatenkreisen erregte Gao mit einem literaturkritischen Werk über die Technik des modernen Romans („Xiandai xiaoshuo jiqiao chutan“, Ausführungen über die Technik des modernen Romans, 1981), in dem er dazu aufrief, dass sich die Schriftsteller des sozialistischen China der modernen Erzähltechniken, wie sie sich in der westlichen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts entwickelt hatten, bedienen sollten, um dem chinesischen Roman eine neue, den Bedürfnissen der zeitgenössischen Leser entsprechende Form zu verleihen.
Der bewusste Bruch mit überkommenen literarischen Formen und die Suche nach neuen ...