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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Sebastian Domsch
Stand: 01.06.2012
William H. Gass ist einer der bedeutendsten Autoren des amerikanischen postmodernen Erzählens, auch wenn er in seiner langen Karriere nur relativ wenige Romane und Erzählungen veröffentlicht hat. Er ist ein anspruchsvoller und schwieriger Autor, der weder vor formalen Experimenten noch vor ambitionierten Strukturen zurückschreckt und der seine Leser im besten Sinne des Wortes fordert. Jedes seiner fiktionalen Werke geht neue Wege und sprengt etablierte Grenzen, er selbst bezeichnet sie gerne als „experimentelle Konstruktionen“. Gass hat immer wieder versucht, über formale und inhaltliche Innovationen das Ausdruckspotenzial von Literatur zu erweitern und das Formpotenzial von Sprache zu erkunden. Für ein Massenpublikum waren seine Werke zu keiner Zeit kompatibel, sie blieben im Wesentlichen akademischen Lesern vorbehalten, aber sie werden bereits seit langer Zeit intensiv von der Literaturwissenschaft analysiert, die in Gass längst eine stilbildende und literarisch einflussreiche Figur erkannt hat. Auch unter anderen Autoren erfreut sich Gass großer Bewunderung und Anerkennung.
Neben seinen Romanen und Erzählungen ist Gass auch als Essayist äußerst aktiv und macht dadurch immer wieder deutlich, dass er zu den reflektiertesten Schriftstellern ...