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Nation: | Großbritannien |
von Carola Jeschke
Stand: 01.10.2010
Sybille Bedfords Texte sind – trotz oft positiver Rezensionen – nicht wirklich im literarischen Kanon verankert. Sie sind schwierig einzuordnen, als englischsprachige Autorin natürlich nicht in der deutschen Literaturgeschichte, obwohl sie – durch ihre deutschen Wurzeln und durch ihr Leben in Sanary-sur-Mer – hier immer wieder Interesse hervorrufen können, und auch nicht wirklich in der englischen, denn die Themen ließen sich wohl am ehesten als westeuropäisch bezeichnen. Keine Gattung wird von ihr klar bevorzugt. Ihre Romane verdienen vielleicht nicht immer ganz diese Bezeichnung, ihre Sachtexte erleiden das Schicksal, das Sachtexten oft widerfährt: Sie rutschen durch das literaturhistorische Raster. Sie ist eine äußerst respektable Stilistin, die den Lesern in den Romanen eine Welt zeigt, die nach Jahren noch gar nicht lange her zu sein scheint, aber doch in unendlichen Tiefen der Vergangenheit verschwunden ist. Ihre essayistischen Texte können auch heute noch Interesse wecken. Als „expatriate author“, wie Joseph Conrad, Isak Dinesen, Vladimir Nabokov, hat sie „die englische Literatur bereichert (...) mit ihren Beiträgen aus ihrer eigenen Kultur. In ihrer Verwendung des Englischen zeigt sie ein Streben ...