Geburtstag: | |
Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Therese Steffen
Stand: 01.03.2010
Mit Rita Dove, der Pulitzer-Preisträgerin von 1987, stand als Poet Laureate der USA (1993–1995) nicht nur die erste afroamerikanische Dichterin im besonderen kulturellen Blickpunkt der Vereinigten Staaten, sondern, nach Robert Penn Warren, Richard Wilbur, Howard Nemerov, Mark Strand, Joseph Brodsky und Mona van Duyn, auch die bisher jüngste. In der geistigen Nachfolge von Phillis Wheatley, der ersten Sklaven-Lyrikerin, der Thomas Jefferson vor zweihundert Jahren die Fähigkeit zu schreiben mit der Begründung abgesprochen hatte, „die Liebe der Schwarzen sei zwar jäh und kraftvoll, errege aber bloß die Sinne und nicht die Einbildungskraft“, sagt Rita Dove Rassenvorurteilen wie tradierten Sehweisen entschieden den Kampf an. Ihr lyrisches, dramatisches und erzählerisches Werk, das sie seit 1974 veröffentlicht hat, weist in seiner schöpferischen Dichte und thematischen Vielfalt, vor allem aber in seiner grenzüberschreitend kulturvermittelnden Wirkung ins dritte Jahrtausend. Rita Dove widerlegt eindrücklich W.E.B. Du Boisʼ prophetisches Diktum in „The Souls of Black Folk“ (1903), das Problem des 20. Jahrhunderts sei vorab dasjenige der Rassengrenze (color line). Die ihrem Schaffen gewidmete Ausgabe der Zeitschrift „Callaloo“ ...