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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Carola Jeschke
Stand: 15.09.2014
„A writerʼs writer“ – ein Schriftsteller für Schriftsteller, dessen Werk nicht mehr in den Regalen der Buchhandlungen zu finden ist, das Schriftsteller aber gerne lesen, zitieren und weiterempfehlen – dieser Kategorie musste Richard Yates zugeordnet werden, bis 1999 Stuart OʼNan in der „Boston Review“ mit seinem Artikel „The Lost World of Richard Yates“ den Autor wieder ins Gedächtnis rief. Inzwischen sind in der englischsprachigen Welt seine Werke wieder in die Regale zurückgekehrt und auch im deutschsprachigen Raum ermöglichen es Übersetzungen, seine Werke zu entdecken.
Dass sich die Rezeption von Yatesʼ Werk über lange Zeit auf einen engen literarischen Zirkel beschränkte, erstaunt umso mehr, als sich sein Stil eher als gut zugänglich, schnörkellos, klar, konventionell im besten Sinne charakterisieren lässt. Was Yatesʼ Art zu schreiben vor allem auszeichnet, ist die Art, wie er seine Leser an seine Figuren heranführt, sie in ihrer Nähe hält, sie ihre Hoffnungen und Enttäuschungen unbarmherzig durchleben lässt. Sein zentrales Thema, das beschränkte, häusliche, familiäre Leben, ist ein Bereich, der für einen großen Leserkreis viel Identifikationspotenzial bietet – jenseits der ...