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Nation: | Kamerun |
von Manfred Loimeier
Stand: 01.10.2003
René Philombe zählt zur ersten Schriftstellergeneration in den unabhängig gewordenen afrikanischen Staaten. Sowohl sein Werk als auch seine Biografie spiegeln diese Zeit wider, in der literarische Arbeit und Streben nach Selbstbestimmung eng miteinander verknüpft waren. Philombes Schriftstellerkollege Emmanuel B. Dongala aus der Volksrepublik Kongo brachte diesen Zusammenhang zwischen engagierter Literatur und bewaffneter Rebellion im Titel seines 1973 erschienenen Romans auf die Kurzformel: „Un fusil dans la main, un poème dans la poche“ (Ein Gewehr in der Hand, ein Gedicht in der Tasche).
Ein Merkmal dieser Autorengeneration ist das Bestreben, europäische Namen zu afrikanisieren. Während sich der Kenianer James Ngugi in Ngugi wa Thiongʼo umbenannte, setzte Philippe Louis Ombédé die Anfangssilben seiner drei Namen zu Philombe zusammen und gab sich den neuen Vornamen René, weil sich dies als Partizip des französischen „renaître“ lesen lässt, das „wieder geboren“ bedeutet. In diesem Zusammenhang ist es bezeichnend, dass Philombe von seinem Vater ursprünglich den muslimischen Vornamen Yaya erhalten sollte, jedoch auf Drängen eines katholischen Geistlichen Philippe getauft wurde. Typisch für die Phase der Staatenbildung war, dass auch Standesämter erst im Aufbau ...