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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Carl Carsten Springer und Marc Hauschild
Stand: 15.09.2015
Paul Auster gilt besonders in Europa als einer der bedeutendsten Vertreter der amerikanischen Literatur des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Bekanntheit hat der Autor vor allem durch seine „New York-Trilogie“ (1986) erlangt, die gleichermaßen in den Universitäten diskutiert und vom breiten Publikum geschätzt wird.
Auster ist nicht ausschließlich der amerikanischen Erzähltradition verpflichtet. Besonders das Frühwerk – dem populären Romanwerk geht ein Schaffen als Lyriker, Essayist und Stückeschreiber voraus – beweist seine Beschäftigung mit der europäischen Literatur. Die Essays, die Auster zwischen 1970 und 1980 veröffentlichte und die 1982 im Sammelband „Die Kunst des Hungers“ erstmals gesammelt erschienen, befassen sich unter anderem mit Autoren wie Samuel Beckett, Paul Celan, Knut Hamsun, Edmond Jabès, Franz Kafka und Giuseppe Ungaretti und lassen eine intensive Auseinandersetzung mit den Darstellungsformen und philosophischen Traditionen der europäischen Literatur erkennen.
In den von hoher stilistischer Präzision gekennzeichneten Essays gilt Austers Hauptaugenmerk Künstlern, insbesondere Schriftstellern, in sozialen Randpositionen. Das Interesse an der Figur des Künstlers als Außenseiter lässt ihn beispielsweise Franz Kafka zum Künstler schlechthin stilisieren, für den es in der ...