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Nation: | Ukraine |
von Alexander Kratochvil
Stand: 15.10.2023
Oksana Zabužkos Werk in Lyrik, Prosa und Essay kreist um folgende, in vielerlei Facetten auftretende und miteinander verknüpfte Themen: die postsowjetische Kultur und Gesellschaft in der Ukraine, das postkoloniale Erbe, die Stellung der Frau in der ukrainischen Gesellschaft, die Rolle der Literatur und der Schriftstellerinnen; neuerdings wird auch die russische Annexion der Krim und der Krieg mit den durch Russland unterstützten Separatisten reflektiert. Der gemeinsame Bezugspunkt all dieser Themen ist das kollektive und historische Gedächtnis der Ukraine und dessen Bedeutung für die Gegenwart.
Oksana Zabužko begann in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre als Lyrikerin (Gedichtband „Travnevyj inij“, Raureif im Mai, 1985) und Essayistin u.a. mit einer Monografie über Ivan Franko: „Filosofija ukrajinsʼkoji ideji ta jevropejsʼkyj kontekst: Frankivsʼkyj period“ (Die Philosophie der ukrainischen Idee und ihr europäischer Kontext. Die Zeit Ivan Frankos, 1992). Diese Studie fand eine Fortsetzung mit der kulturphilosophischen Arbeit zum Nationaldichter Taras Ševčenko, „Ševčenkiv mif Ukrajiny: Sproba filosofsʼkoho analizu“ (Der Schewtschenkomythos der Ukraine. Eine philosophische Analyse, 1996). In den folgenden Jahren erschienen weitere Lyrikbände. Bekannt wurde die Autorin einer breiten Öffentlichkeit 1996 durch ihren Roman „Feldstudien ...