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Nation: | Frankreich |
von Christiane Röhrbein
Stand: 15.09.2015
Fünfzehn Jahre lang füllte Michel Tournier seine Schubladen mit unbrauchbaren Manuskripten. Als er schließlich 1967 seinen ersten Roman „Freitag oder im Schoß des Pazifik“ vorlegte, erntete der bis dato unbekannte Schriftsteller auf Anhieb viel Beifall. Eine abgespeckte Version der Robinsonade hat sich im Laufe der Jahre zu einem bislang sieben Millionen Mal verkauften und in 40 Sprachen übersetzten Schulbuchklassiker entwickelt. Drei Jahre nach dem Erscheinen des ersten „Freitag“ erschien ein Roman, der vor allem in Deutschland eine lebhafte Debatte auslöste: „Der Erlkönig“. Dieses opulent angelegte Werk, das unter dem Titel „Der Unhold“ von Volker Schlöndorff 1996 verfilmt wurde, markiert den Höhepunkt von Tourniers Schriftstellerkarriere. Danach veröffentlichte der Autor noch einige Romane, von denen zwei recht erfolgreich waren, einen autobiografischen Essay, mehrere Erzählungen und Novellen, Reisetagebücher und Reiseerinnerungen, Lesenotizen, eine Reihe von Aufsätzen zu literarischen, philosophischen und kunstgeschichtlichen Themen, diverse Bände mit Einleitungen und Kommentaren zu Werken weltbekannter Fotografen und Grafiker, eine Betrachtung über seine Beziehung zu Deutschland und nicht zuletzt zahlreiche Kinderbücher, die meistens Neuausgaben oder kindgemäße Fassungen seiner Romane und Erzählungen sind. Den Erfolg seines Meisterwerks ...