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Marina I. Cvetaeva

Geburtstag: 26. September 1892
Todestag: 31. August 1941
Nation: Russland

von Efim Etkind und Eckhard Thiele



Marina I. Cvetaeva - Essay

Ohne Marina Cvetaeva ist die Geschichte der russischen Dichtung nicht denkbar; wie Pasternak, Ahmatova, Mandel'štam und Majakovskij hat sie dieser Nationalliteratur neue Wege eröffnet. Wie vor 1917 Alexander Blok, sind nach der Revolution diese fünf die Wegbereiter der modernen russischen Lyrik. Jedoch blieb ihr Name bis 1956 so gut wie vergessen, ja ihre Veröffentlichungen waren sogar verboten; seit 1922 war Cvetaeva als Emigrantin zur Unperson gestempelt; zwar kehrte sie 1939 nach Moskau zurück, ihre Werke wurden aber nicht publiziert. Sie konnte sich nur noch als Übersetzerin deutscher (Volkslieder), französischer (Baudelaire) und spanischer (Lorca) Gedichte betätigen. Stalins Geheimpolizei hatte ihren Mann erschossen, ihre Tochter in ein Lager verschleppt; sie konnte dies alles nicht ertragen und erhängte sich – in der kleinen tatarisch-tschuwaschischen Stadt Elabuga, nach der sie evakuiert worden war. Ihr Selbstmord erweckte bei den Leitern des Schriftstellerverbandes Gewissensbisse; man verschwieg ihn viele Jahre, zugleich aber auch das Werk Cvetaevas: Die Dichterin galt als eine zu komplizierte, zu ,unangenehme’ Persönlichkeit, als daß sie zum Gegenstand der öffentlichen Diskussion gemacht worden wäre. Zum ersten Mal nach 34 ...


Der Artikel über Marina I. Cvetaeva ist nur einer von derzeit mehr als 650 Artikeln über Leben und Werk herausragender Schriftsteller des 20. und 21. Jahrhunderts im „KLfG – Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur“ Das KLfG bietet ausführliche Biografien, verzeichnet alle Originalausgaben und sämtliche Übersetzungen ins Deutsche sowie die wichtigste Sekundärliteratur.
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