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Nation: | Rumänien |
von Anke Pfeifer
Stand: 15.02.2017
Marin Preda gehört mit seinem in den 1940er bis 1970er Jahren geschaffenen Prosawerk auch mehr als drei Jahrzehnte nach seinem Tod weiterhin zum literarischen Kanon der rumänischen Literatur. Seine Erzählungen und Romane waren und sind Schullektüre, werden immer wieder neu aufgelegt und erfuhren in den letzten beiden Jahrzehnten Relektüren und Neuinterpretationen. Gezählt wird er zu den Neomodernisten (Ion Simuţ) und mitunter sogar zu den Vertretern des viel diskutierten „Widerstands durch Kultur“ (Daniel Cristea-Enache).
Zu Lebzeiten galt Preda als einer der Vorzeigeschriftsteller und war, auch in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Schriftstellerverbandes und weiterer Funktionen, eine prominente Größe im kulturellen und gesellschaftlichen Leben Rumäniens. Seine als Bestseller schnell vergriffenen Werke erfuhren im Literaturbetrieb große Beachtung. Geprägt von und gefangen in der realsozialistischen Gesellschaft versuchte er, wie viele seiner Schriftstellerkollegen, den Spagat zwischen Anpassung an politisch-ideologische Zwänge und seinem Bestreben, historische und gesellschaftliche Konflikte, Irrtümer und Fehlentwicklungen in der rumänischen Gesellschaft der 1930er bis 1970er Jahre literarisch zu verhandeln, an Tabus zu rühren und dabei auch innovative ästhetische Verfahren zu erproben. So galt er seinerzeit als Mitbegründer des „politischen Romans“, ...