Geburtstag: | |
Nation: | Spanien |
von Horst Hina
Stand: 15.02.2021
Maria Antònia Oliver wird schon bald nach Erscheinen ihrer ersten Werke der katalanischen „Schriftstellergeneration der siebziger Jahre“ zugeordnet, also der Generation von Schriftstellern, die in den 1940er Jahren geboren worden sind und deren erste Werke um 1970 erscheinen. Wichtige Autoren dieser Generation sind Frauen wie etwa Montserrat Roig, Carme Riera, Marta Pessarrodona oder Maria Mercè Marçal, im patriarchalischen Spanien der späten Franco-Zeit etwas ganz Neues. Diese Generation strebt den Bruch mit der Vergangenheit an, die durch fast 40 Jahre Franco-Diktatur gekennzeichnet ist. Sie will die Grundlagen für ein modernes und weltoffenes, tolerantes Spanien schaffen und sie will in diesem Spanien der Literatur einen herausragenden Stellenwert geben. Die Literatur soll die gesellschaftliche Entwicklung kritisch begleiten, aber sie soll auch den Kräften der Phantasie einen neuen Raum geben. Vor allem aber obliegt es ihr, die Rolle der Frau neu zu definieren.
Das gesellschaftspolitische Engagement bezieht sich zunächst auf den katalanischen Kulturraum. Oliver hat 1977 zusammen mit Jaume Fuster eine führende Rolle in der Organisation des „Kongresses der katalanischen Kultur“ inne, der nach Ende der Franco-Zeit die Grundlagen für die zukünftige ...