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Nation: | Niederlande |
von Barbara Lersch-Schumacher
Stand: 01.10.2006
„Als ich mit dem Schreiben anfing, war ich erstaunt über die Selbstverständlichkeit, mit der man die Möglichkeiten der Musik, der bildenden Kunst und des Films auf die Literatur übertragen kann. Während ich mich damit beschäftigte, habe ich erlebt, was ich schon immer vermutet hatte. Das Kräftefeld aller Künste ist im Grunde das gleiche, nur Material und Technik im Handwerk sind verschieden.“ („Vom Gebrauch der Stimme“) So hat Margriet de Moor 1994, sechs Jahre nach ihrem Debüt als Schriftstellerin, die produktionsästhetischen Koordinaten ihres Schreibens auf den Begriff gebracht. Dass sie dabei die Literatur nicht als unabhängige Kunstform betrachtet, sondern sie in einen Zusammenhang mit anderen Künsten bringt, erklärt sich aus ihrer Lebensgeschichte. Lange bevor Margriet de Moor zum ersten Mal als Schriftstellerin hervortrat, war sie Musikerin, Kunsthistorikerin und Filmemacherin. Dass sie überhaupt angefangen hat zu schreiben, stellt sie selbst in dem Zusammenhang gerne als Zufall dar: „Schriftstellerin wurde ich unspektakulär und ganz ohne Karriereplanung: Ich setzte mich an den Schreibtisch, nahm mir vor, eine Erzählung von zehn Seiten zu schreiben und gab mir dafür eine Woche Zeit. Das klappte, und seither ...