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Nation: | Argentinien |
von David Freudenthal
Juan José Saer nimmt in der argentinischen Literatur eine Sonderstellung ein. Aufgrund seiner Herkunft, seines Geburtsortes und eines über 35-jährigen Aufenthalts in Frankreich stand er außerhalb des Nexus von Buenos Aires. Seine Texte thematisieren weder die Welt des Tangos noch die Straßen der Hauptstadt am Rio de la Plata noch sind sie dem “magischen Realismus” zuzuordnen. Anlässlich der Eröffnung der Buchmesse in Buenos Aires 2001 sagte Saer im Interview mit der argentinischen Tageszeitung “Página 12”: “Ich bin noch nicht in der Lage, von meiner Literatur zu sprechen, als ob sie die eines anderen wäre. Alle erzählende Literatur schafft Territorien, die an die Erfahrungen des Autors gebunden sind. Jedoch denke ich, dass jeder Autor versucht, seine Erfahrungen zu universalisieren. Das versuche ich auch und hoffe, dass es mir gelingt.” Diese fiktionalen Territorien korrespondieren folglich nicht selten mit biografisch verankerten Orten, Zeiten oder Themen. In Argentinien lässt sich Haroldo Conti mit dem Delta des Rio de la Plata oder der uruguayischen Küste, Jorge Luis Borges mit dem Stadtviertel Palermo in Buenos Aires und Horacio Quiroga mit dem Urwald der ...