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Nation: | Spanien |
von Hans Paschen
Vergleichbar den Werken seiner Schriftstellerkollegen Gabriel García Márquez (geb. 1923) und William Faulkner (1897–1962), den Schöpfern der mythischen Orte “Macondo” bzw. “Yoknapatawpha”, ist der größte Teil von Juan Benets Werk mit dem imaginären “Region” verbunden, einer Ortschaft und einem Landstrich im nördlichen Nirgendwo der iberischen Halbinsel, nicht weit entfernt von León und der kantabrischen Küste, also etwa in jener Gebirgsregion, die in der traditionellen mythisierenden Geschichtsschreibung als die Wiege der spanischen Nation angesehen wird. Durch fast das gesamte Werk seit dem ersten Roman “Volverás a Región” (Du wirst nach Region zurückkehren, 1967) – dessen Titel gewissermaßen prophetisch ist – bis zum dreibändigen “Rostige Lanzen” (1983–1986) tauchen dieselben fiktiven geographischen Namen auf – die Flüsse Torce und Lerna, die Städte Region und Macerta, der Bergpaß Socéanos und viele andere –, die sich schließlich zu einer kompletten topographischen Darstellung auf Landkarten verdichten, wie sie dem letzten Roman “zur Orientierung” beigefügt sind. Diese Einheit des Ortes entspricht einer Lebenswelt, die durch Unzugänglichkeit, Verlassenheit, Kargheit und Isolation bestimmt ist.
Zu Beginn des ersten Romans heißt es zur Charakterisierung von Region: “Es
ist wahr, daß ...