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Nation: | Peru |
von Diemo Landgraf
Stand: 01.03.2009
Das gesamte Erzählwerk von José María Arguedas ist dem beherrschenden Konflikt seines Heimatlands gewidmet: der Auseinandersetzung zwischen indigenen Ethnien und Nachfahren der Spanier. Dabei heben sich die Texte vom sogenannten literarischen Indigenismus – bei den Autoren handelt es sich ausnahmslos um Intellektuelle und Angehörige der kreolisch geprägten dominanten Gesellschaftsschicht – dadurch ab, dass Arguedas Kultur und Gesellschaft der Quechuas aus eigener Anschauung bekannt waren und dass er ihre Sprache beherrschte. Mit seinem literarischen Schaffen verfolgte er nach eigenen Worten das Ziel, nicht-indigenen Lesern die indigene Kultur näher zu bringen und damit in seinem Heimatland zu einer Aufwertung der bis heute in weiten Kreisen tendenziell mit Geringschätzung behandelten Ureinwohner beizutragen. Dementsprechend kommt den Texten in Peru eine identitätsstiftende Funktion zu, und neben dem rein ästhetischen Wert wird Arguedas auch deswegen als einer der wichtigsten Autoren des Landes angesehen. In Deutschland zeugen Übersetzungen von drei Romanen (“Fiesta des Blutes”, “Die tiefen Flüsse”, “Trink mein Blut, trink meine Tränen”) und einer Novelle (“Feuersteine und Diamanten”) von der Rezeption seines Erzählwerks. Gegenüber Autoren des sogenannten “Booms” wie Julio Cortázar ...