Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Sidney E. Dean
John Steinbecks Ambition war es, Chronist seiner Heimat und seiner Ära zu sein und gleichzeitig Literatur von universeller Bedeutung zu schaffen. In seinen besten Werken ist ihm das zweifellos gelungen. Er wurde zum herausragenden Chronisten der Depressionsära in den Vereinigten Staaten sowie der Zustände der Land- und Wanderarbeiter in Kalifornien. Seine Schilderungen der Geschichte der verschiedenen Bevölkerungsschichten Kaliforniens sind weniger bedeutsam, überzeugen aber durch ihr Engagement, die indianischen und mexikanischen Gruppen menschlich darzustellen, wenn sie auch manche Vorurteile eher festigten als bekämpften. Steinbecks beste Werke übersteigen nationale und ethnische Grenzen. Sie behandeln neben den eigentlichen amerikanischen Themen allgemeine Grundprobleme und Charakteristika des Menschen.
Philosophisch ist Steinbecks Werk der dreißiger und vierziger Jahre geprägt von einer naturalistischen, anti-teleologischen Einstellung, die er unter dem Einfluss seines engen Freundes, des Meeresbiologen Edward F. Ricketts, entwickelte. Diese auch als “biologische Weltsicht” bezeichnete Philosophie postuliert, dass soziologische Prozesse denselben Naturgesetzen unterworfen sind wie biologische. Steinbeck lernte mit Ricketts Hilfe auch, sein eigenes Werk distanzierter, wissenschaftlicher zu betrachten. Er beschrieb seine Einstellung anlässlich seines Romans “Stürmische Ernte” (1936): “Ich ...