Geburtstag: | |
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Nation: | Großbritannien |
von Henning Ahrens
Powys' Suche nach einer eigenen Lebensphilosophie, sein Individualismus und das Liebäugeln mit dem Sozialismus weisen ihn als einen Schriftsteller aus, der sich an der Bruchkante der Moderne bewegte und diese Brüche spiegelte. Ein Erneuerer war er nicht, bewunderte statt dessen Homer, Rabelais und Goethe, Poe, Proust und Hardy, Dostoevskij, dessen psychologischen Scharfblick er teilte, Dickens, dem er in seinem Detailreichtum und Hang zur Überzeichnung von Charakteren glich, Sir Walter Scott, dessen Erzählweise er nacheiferte. Seine Beziehung zur Literatur des 20.Jahrhunderts beschreibt er beispielhaft, wenn er selbstironisch von seiner “mangelnden Schlauheit & Gelehrsamkeit” sowie seinem “jungmädchenhaften Idealismus & Hang zur Romance” spricht und erklärt, daß diese Eigenschaften den Stil von Joyce zu einer großen Anstrengung für ihn werden ließen. Glen Cavaliero charakterisiert ihn treffend, wenn er sagt, Powys habe die Form des 19. Jahrhunderts bis zum Berten gedehnt, um darin Themen des 20. Jahrhunderts Ausdruck zu verleihen. In den meisten Fällen erzählt Powys chronologisch, die Stimme des allwissenden Erzählers ist unüberhörbar. An künstlerischen Erwägungen, Handlung und Stil betreffend, hatte er wenig Interesse. Er schrieb spontan und instinktiv. ...