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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Klaus Martens
Stand: 01.04.1989
John Ashbery beginnt in dem 1981 erschienenen Band „Shadow Train“ (Schattenzug) ein Gedicht mit den folgenden Zeilen: „Dieses Gedicht befaßt sich mit Sprache auf einer sehr einfachen Ebene. / Schau, wie es zu dir spricht. Du schaust zum Fenster hinaus / oder gibst vor, nervös zu sein. Du hast es, aber hast es nicht. / Du verfehlst es, es verfehlt dich. Beide verfehlt ihr euch.“ Der Eindruck des Lesers dieser Zeilen, etwas im Gedicht verpaßt, selbst etwas verfehlt zu haben, was der Sprecher zunächst deutlich anzukündigen schien, erzwingt (falls der Leser sich nicht nervös abwendet) das Wiederlesen. Dabei notieren wir: Das Gedicht betrifft Sprache. Sprache ist sein Gegenstand. Fraglich bleibt, ob diese Sprache einfach ist, simpel etwa im Sinne eines eingeschränkten Wortschatzes. Oder ist die amerikanische Umgangssprache gemeint, die zwar außerordentlich reich ist, aber eines (stilistisch) hohen Niveaus entbehrt? Die nächsten Zeilen helfen kaum weiter: An wen ist die Aufforderung: „Schau“ gerichtet, wer ist das „Du“, das einem zweiten Personalpronomen („es“) gleichgeordnet wird, von dem nicht klar ist, ob es das Gedicht meint ...