Geburtstag: | |
Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Sebastian Domsch
Stand: 15.10.2013
In einem Interview erklärte Jeffrey Eugenides einmal seine Poetik anhand einer Kindheitserinnerung: „Mein Vater schaute immer vorne in die Kameralinse, um zu sehen, wieviel Film noch drin ist. In allen unseren Familienfilmen sehen Sie erst uns und dann das große braune Auge meines Vaters. Und das wurde für mich zum Symbol, dass der Erzähler in den Geschichten selbst auftauchen sollte.“ Damit gibt der Pulitzerpreisträger Eugenides seinen Lesern einen Hinweis darauf, wohin sie zuerst sehen sollten bei seinen Büchern: auf die Position des Erzählers. Denn das Spiel mit dieser Position ist es, was die Romane des griechischstämmigen, in Berlin lebenden Amerikaners besonders macht. Das gilt in besonderer Weise für seinen Großroman „Middlesex“ (2002), mit dem er sich international als gefeierter Autor etablierte und in dem der Erzähler auf allen Ebenen, also auch der der Erzählung, zwischen den Geschlechtern changierte und nicht zu fassen war. Es gilt aber auch für seinen Erstlingsroman „Die Selbstmord-Schwestern“ (1993).
Die Geschichte dieses Romans klingt nach einer wenig glaubwürdigen fiktionalen Konstruktion. Gleich fünf Töchter haben die Lisbons, und alle begehen Selbstmord in Grosse Point, ...