Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Großbritannien |
von Klaus W. Pietrek und Gabriele Eschweiler
Stand: 15.01.2013
James Graham Ballard, dessen literarische Anfänge in einem von Literaturwissenschaft und feuilletonistischer Kritik lange ignorierten Genre gründen, gehört heute zu den wenigen Autoren phantastischer Prosa, die, weil sie die trivialen Grenzen dieser Gattung sprengen konnten, auch international Anerkennung gefunden haben.
Ballards Frühwerk, das die vier Romane „Der Sturm aus dem Nichts“ (1962), „Karneval der Alligatoren“ (1962), „Welt in Flammen“ (1964; erweiterte Fassung „Die Dürre“, 1965), „Kristallwelt“ (1966) und die in den sechziger und siebziger Jahren entstandenen Kurzgeschichten umfaßt, zeigt noch gelegentliche Unsicherheiten in der formalen Bewältigung der längeren Prosaform, eine gestalterische Schwäche, die der Autor mit fortschreitender Entwicklung ausgleichen konnte. Diese ersten Romane und Erzählungen bilden einen Zyklus, dessen Zentrum Ballard als imaginary places bezeichnet hat. In charakteristischer Weise entwirft er darin rätselhaft-surrealistische, durch weltweite Katastrophen verschiedener Art entstandene Endzeitlandschaften, die mit den zerfallenen Produkten einer gescheiterten Zivilisation angefüllt sind – finstere Zonen der Traumwelt, gespeist aus Halluzinationen und aus jenen Bereichen der Wirklichkeit, in der nicht Zusammengehörendes zufällig, sinnlos und fragmentarisch zusammengefügt ist. Abseits der gängigen Strukturen des Abenteuerromans bewegt sich ...