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Nation: | Japan |
von Hilaria Gössmann
Stand: 01.04.1995
Sata Ineko gehört zu einer Gruppe von Autorinnen, die innerhalb der Proletarischen Literaturbewegung zu schreiben begannen, sich jedoch nach deren Niedergang allgemeine Anerkennung als Schriftstellerinnen erwerben konnten und heute einen festen Platz in der japanischen Literaturgeschichte einnehmen.
Das erzählerische Werk von Sata Ineko kann grob drei verschiedenen Genres zugeordnet werden. Während der ersten Phase ihres Schaffens bis Mitte der 1930er Jahre publizierte sie Erzählungen, die der „Proletarischen Literatur“ zugeordnet werden. Sie verarbeitete darin zunächst autobiografische Erfahrungen, recherchierte jedoch auch in Fabriken und beschrieb die Arbeitskämpfe von Arbeiterinnen. Nach der Auflösung der Proletarischen Bewegung wandte sie sich der Schilderung ihrer Erfahrungen aus dem Privatleben zu, wobei sie insbesondere die Schwierigkeiten, denen sie als Frau in Familie und Gesellschaft begegnete, literarisch aufarbeitete. In den 1950er und 1960er Jahren publizierte sie auch Werke der gehobenen Unterhaltungsliteratur, was in Japan bei anerkannten Autoren durchaus üblich ist. Neben den Romanen und Erzählungen dieser drei Genres verfasste sie eine Vielzahl von Essays. Hierzu zählen literaturkritische Schriften, Essays über politische Themen wie die Arbeiter-, Frauen- und Anti-Atombewegung sowie zahlreiche Beiträge, die ihre persönliche Lebenssituation schildern ...