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Nation: | Italien |
von Enrico Straub
Stand: 01.04.1995
Leben und Werk von Ignazio Silone sind ungewöhnlich eng miteinander verflochten, so daß eine Würdigung seiner Schriften auch eine angemessene Berücksichtigung der biographischen Erfahrungen verlangt, auf die fast alle seiner Publikationen unmittelbar zurückzuführen sind. So bestimmen sein Gesamtwerk, das politische Analyse und fiktionale Prosa gleichermaßen umschließt, zwei Hauptthemen, die – häufig miteinander verwoben – auch seine Biographie prägen: zum einen die Lebensbedingungen der unterprivilegierten ländlichen Bevölkerung in den Abruzzen, der er selbst entstammt, und zum anderen das kämpferische sozialpolitische Engagement, das seine individuelle Entwicklung vom antifaschistischen Widerstandskämpfer zum christlich motivierten Moralisten spiegelt.
Das Gesamtwerk läßt sich grob in zwei Hauptgruppen unterteilen, die politisch-essayistischen und die literarisch-fiktionalen Texte. Bei vielen Titeln bleibt die Zuordnung jedoch schwierig, da das sozialpolitische Engagement des Autors meist literarisch gestaltet erscheint und umgekehrt seine künstlerische Prosa stets an eine politisch-ideologische Aussage gebunden ist. Zur ersten Gruppe gehören neben den zahllosen Artikeln für Tageszeitungen und Wochenschriften, die Silone von früher Jugend an verfaßt hat und die bibliographisch noch nicht erschöpfend dokumentiert sind, vor allem die Bände „Der Fascismus“ (sic!), „Die Schule der Diktatoren“ und ...