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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Carola Jeschke
Stand: 15.02.2020
Die „neue Weltliteratur ist eine dynamische, rasant wachsende, postethnische und transnationale Literatur, eine Literatur ohne festen Wohnsitz, geschrieben von Migranten, Pendlern zwischen den Kulturen, Transitreisenden in einer Welt in Bewegung (…).“ So charakterisiert Sigrid Löffler in ihrem Buch „Die neue Weltliteratur“ (2014) einen Trend der Literaturentwicklung zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Der ohnehin vage Begriff der Weltliteratur erhält hier eine neue Bedeutung, indem er „eine Literatur der Nicht-Muttersprachlichkeit“, eine translinguale Literatur, eine globale Literatur bezeichnet. Gary Shteyngart bereichert die amerikanische Literatur der Zeit nach dem Kalten Krieg um die russisch-jüdische Perspektive. Er zählt, zumindest mit seinen ersten Werken, zu den „writers with a hyphen“, den Schriftstellern mit einem Bindestrich.
Ziemlich am Anfang seines ersten Romans „Handbuch für den russischen Debütanten“ (2002), der auch zu den ersten Romanen zählt, die sich mit den russisch-jüdischen Immigrationserfahrungen jener Zeit beschäftigen (vgl. Sadowski-Smith, 2018), charakterisiert Gary Shteyngart seinen Helden Vladimir Girshkin als „the immigrantʼs immigrant, the expatriateʼs expatriate, enduring victim of every practical joke the late twentieth century had to offer and an unlikely hero for our times“ („ein Bilderbucheinwanderer und Bilderbuchausländer, ...