Geburtstag: | |
Nation: | Polen |
von Yvonne Pörzgen
Stand: 01.03.2012
Dorota Masłowska ist, so sieht es jedenfalls das polnische „Instytut książki“ (Buchinstitut), die populärste Autorin der jungen polnischen Generation und das Enfant terrible der polnischen Literaturszene. Über keine Autorin wurde in Polen so hitzig debattiert wie über Masłowska. Glühende Anhänger (z.B. der bekannte Schriftsteller Jerzy Pilch) und strikte Gegner liefern sich jedes Mal schriftliche Wortgefechte, wenn eine neue Publikation Masłowskas erscheint. Mit ihrem Erstlingsroman „Schneeweiß und Russenrot“ hat sie sich nicht nur in Polen einen Ruf erschrieben. Ihre schriftstellerische Karriere läuft auf der Überholspur. Dabei ist Masłowska dauerhaft dem Verdacht ausgesetzt, ihr Erfolg sei nicht durch ihr Talent gerechtfertigt.
Ihre Literatur begreift Masłowska als Spiegel, den sie den Menschen mit all ihren Vorurteilen und politisch nicht korrekten Ansichten vorhält. Einer politischen Einordnung versucht sie nach eigenen Aussagen zu entgehen, Gespräche über die polnische Gesellschaft meidet sie. Andererseits äußert sie sich in Interviews kritisch über das heutige Polen, in dem eine Neidkultur herrsche. Die gesellschaftliche Situation in Polen sieht sie als stark geprägt von der kommunistischen Vergangenheit. Aus der Kombination mit dem post-kommunistischen Turbokapitalismus entsteht für Masłowska in Polen eine irrwitzige, ja ...