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Nation: | Großbritannien |
von Sibylle Cramer, Jochen Vogt und Sebastian Domsch
Stand: 01.03.2008
Doris Lessing, die schon lange auch von deutschen Feuilletons als „größte Schriftstellerin unserer Tage“ gerühmt wird, ist jedenfalls eine der produktivsten in der Gegenwartsliteratur: als „writing animal“ hat sie sich selbst einmal bezeichnet. Seit sie 1950 mit ihrem ersten Roman „Afrikanische Tragödie“ einen erfolgreichen, wenn nicht triumphalen Einzug auf dem englischen und amerikanischen Buchmarkt hielt, hat sie ein umfangreiches Werk vorgelegt, Romane und Erzählungen vor allem, die freilich nicht so sehr literarästhetisch als vielmehr intellektuell und moralisch überzeugen. Dies räumen auch ihre entschiedensten Verehrer bzw. Verehrerinnen ein: „Niemand wird Doris Lessing lesen, um die Technik eines guten Romans zu studieren oder ein gelungenes Kunstwerk zu bewundern. Alles Glatte erscheint ihr verächtlich oder mindestens verdächtig. Nichts an ihrem Erzählwerk ist subtil, schon sein Umfang ist gewaltig. Sie formuliert nachlässig – bis in den Satzbau hinein – und überzieht ihre Effekte; ihr ‚Symbolismus‘ gerät allzu bewußt; sie predigt, statt etwas zu veranschaulichen; sie erzählt uns zu viel und zu oft das gleiche. Aber ehrlich gesagt – das alles macht mir nichts aus.“ (Florence Howe)
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