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Nation: | Kanada |
von Kirsten A. Sandrock
Stand: 15.09.2020
Dionne Brands schriftstellerische Werke sind untrennbar mit ihrem sozialen Engagement verbunden. Als Menschenrechtsaktivistin wie als Autorin setzt sie sich insbesondere mit der Geschichte von people of colour auseinander sowie mit dem Schicksal von Frauen und non-binären Personen weltweit. Brand schreibt Gedichte, Romane und Erzählungen genauso wie wissenschaftliche Artikel und Essays, die vorwiegend Themen der Entwurzelung und Identitätsfindung von multikulturellen Figuren und Gesellschaften behandeln. Sie schreibt von freiwilliger und unfreiwilliger Migration, von der neokolonialen Ausbeutung von Minderheiten und von Geschlechterrollen im kolonialen und postkolonialen Zeitalter. Auch auf formaler und stilistischer Ebene finden sich diese Leitgedanken der Geschlechterstudien sowie des postkolonialen Diskurses in Brands Werken wieder. So wird in ihren Romanen beispielsweise das Motiv der persönlichen Identitätsfindung mit vielfältigen narrativen Perspektivwechseln verbunden oder in ihren Erzählungen die Problematik der transkulturellen Dislokation mit der Verwendung eines hybriden Englisch akzentuiert. Somit lassen sich Brands Werke nicht zuletzt als Vertreter des ethical turn in der angloamerikanischen Literatur des ausgehenden 20. Jahrhunderts verstehen. Das Resultat sind Werke, die mit herkömmlichen literarischen Mustern brechen und ihre eigene Sprache und ihren eigenen Stil entwickeln. International ist Brand insbesondere für ...