Geburtstag: | |
Nation: | Uruguay, Spanien |
von Cecilia Dreymüller
Im Werk von Cristina Peri Rossi mischen sich “magischer Realismus” und existentialistische Themen. Auffälliger ist jedoch eine andere Eigenheit: In ihren Romanen, Erzählungen und Gedichten kommen nur männliche Protagonisten vor. Zwar kreist deren ganzes Denken, Fühlen und Handeln um die Frauen, aber es sind Männer, die von ihren geheimen Wünschen und erotischen Obsessionen, ihren Sehnsüchten und Unsicherheiten in Hinblick auf die Frauen sprechen. Mit diesem raffinierten Kunstgriff gelingt es der Autorin, ein Hauptanliegen ihres Schreibens zu verwirklichen: der jahrhundertelangen Darstellung der Frau in der von Männern geschriebenen Literatur ihre eigene Version entgegenzusetzen.
Wenn nicht gerade abstrakte Probleme behandelt werden, zum Beispiel auf den Spuren Kafkas das Wesen der Sprache, der doppelbödigen Wahrnehmung oder die unzuverlässigen Konzepte von Traum und Wirklichkeit ergründet werden – so z.B. in den Erzählungen von “La rebellión de los niños” (Der Aufstand der Kinder, 1980) oder in dem Roman “El libro de mis primos” (Das Buch über meine Vettern, 1969) –, geht es in den Büchern von Cristina Peri Rossi um menschliche Leidenschaften und das Rätsel des erotischen Begehrens. Hierin liegt für die Autorin der Ursprung der ...