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Nation: | Brasilien |
von Rosani Umbach
Stand: 01.06.2002
Carlos Drummond de Andrade gilt mit seinem lyrischen Werk als bedeutendster zeitgenössischer Dichter Brasiliens. Seine Lyrik hat ihn berühmt gemacht. Sie ist geprägt durch einen umgangssprachlichen Stil und die poetische Freiheit der Moderne. Daneben schrieb er Erzählungen, Essays und Chroniken, eine in Brasilien verbreitete Textsorte. Diese in Zeitungen und Zeitschriften veröffentlichten Kurztexte befassen sich mit Ereignissen der Zeitgeschichte und des Alltags. Drummond hat auch persönliche Ereignisse, wie den Tod von Freunden und Bekannten, kommentiert und den metaphysischen Aspekt des Daseins nicht ausgespart.
Drummonds Lyrik kann in drei Phasen unterteilt werden: Die erste thematisiert die Welt seiner Heimatprovinz und umfasst die Gedichtbände „Alguma poesia“ (Einige Dichtungen, 1930) und „Brejo das almas“ (Sumpf der Seelen, 1934). In der zweiten, der politischen Phase des Autors, ist der Blick auf die Gesellschaft, die Geschichte und die Zeit gerichtet. Dazu gehören die Bände „Sentimento do mundo“ (Gefühl der Welt, 1940), „José“ (José, 1942) und „A rosa do povo“ (Die Rose des Volkes, 1945). Die Sammlung „Novos poemas“ (Neue Gedichte, 1948) eröffnet die dritte Phase, in der neben politischen ...