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Nation: | Venezuela |
von Herta Johansmeier
Stand: 01.06.2006
Arturo Uslar Pietri war von Kindheit an in politische Konflikte involviert, die ihm tiefe Einblicke in historische Prozesse ermöglichten. Juan Pietri, Arturos Großvater mütterlicherseits und späterer Vizepräsident, animierte 1908 Juan Vicente Gómez, den damaligen venezolanischen Präsidenten Castro, einen engen Freund Uslar Santamarías und Taufpaten Arturos, in einer Palastrevolte zu stürzen. Nach dem Tod Juan Pietris warf Gómez Uslar Santamaría von 1913 bis 1916 wegen seiner Loyalität zu Castro ins Gefängnis. Als er freikam, zog die Familie in die Residenzstadt Maracay, wo Arturo Uslar Pietri dieselbe Schule besuchte wie die Söhne des Diktators, Florencio und José Vicente Gómez Bello.
Im Alter von 14 Jahren veröffentlichte Uslar Pietri seinen ersten kleinen Artikel („El Plátano o el Banano“, Platane oder Bananenbaum) in der Lokalzeitung „El Comercio“, den Laureano Vallenilla Lanz, der Chefideologe des Diktators, in der Tageszeitung „Nuevo Diario“ erneut abdrucken ließ. In der Forschung wurden diese Kontakte meist als Zustimmung zur Diktatur oder zumindest als Opportunismus interpretiert. Die komplizierten familiären Verwicklungen legen jedoch nahe, dass Uslar Pietri sich zu diesem Zeitpunkt politischer Stellungnahmen enthielt, ...