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Nation: | Frankreich |
von Josef Bessen
Von der ,Troika’ des “absurden Theaters” hatte er den geringsten Erfolg. Während Beckett und Ionesco immer häufiger aufgeführt und gelesen wurden, jener den Nobelpreis erhielt und dieser in die Académie française aufgenommen wurde, gewann Adamov nur geringe öffentliche Anerkennung. Aufsehen erregte vor allem seine Abkehr vom “absurden Theater” zugunsten eines gesellschaftlich engagierten Theaters. Erfolgfördernd war da nicht, daß Adamov entschieden auf Seiten derer Stellung nahm, die nicht zu den Lesern und Schreibern der etablierten Theaterkritik gehörten. Interesse weckte wohl auch sein qualvolles Leben; darüber berichtete er in “L'Homme et l'Enfant” (Der Mann und das Kind, 1968) – es wird der einzige Verkaufserfolg, was Gallimard veranlaßt, Adamovs anderen autobiographischen Text, “L'Aveu” (Das Geständnis, 1946), erneut herauszubringen (in: “Je … Ils”; Ich … Sie, 1969).
“L'Aveu” ist der erste größere Text, den Adamov, der seit den 20er Jahren Kontakte zu den Surrealisten hatte, nach einer Reihe von Gedichten und Artikeln veröffentlicht. Darin beschreibt er, wie sehr er unter Neurosen, Impotenz, Masochismus, Schuldgefühlen etc. leidet, an deren Ursprung er als existentielle Grunderfahrung “Verletzung, Trennung” sieht. Im subjektiven Erleben und in objektiven Erscheinungen ...