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Nation: | Griechenland |
von Athanasios Anastasiadis
Stand: 01.06.2003
Amanda Michalopoulou gehört zu den griechischen Autoren der 1990er Jahre, die sich postmoderner literarischer Verfahrensweisen bedienen. In einem straffen, eleganten Stil erzählt sie in ihren Romanen und Erzählungen mit scharfer Beobachtungsgabe und ironischem Blick von jungen Menschen (meist Frauen um die dreißig), die einen Selbstfindungsprozess durchlaufen und nach ihrer Identität und ihrem Standort im Leben suchen. Neben dem Prozess des Ich-Werdens der Protagonisten richtet sich das Augenmerk der Autorin selbstreflexiv auf den Versuch, die eigenen Lebenserfahrungen in Literatur umzusetzen.
Michalopoulous Prosa ist in hohem Maße selbstreferenziell und setzt sich auf spielerische Art mit dem literarischen Schaffensprozess auseinander. Zu den Hauptmerkmalen ihres postmodernen Schreibens gehören das Diktum vom Ende der Kunst (nothing new), das durch den Zitat- und Verweischarakter der Texte reflektiert wird, sowie poetologische und metafiktionale Aussagen, die dem Leser die Fiktionalität und die Erfundenheit des eigenen Textes zu Bewusstsein bringen sollen. Was Patricia Waugh in Bezug auf neuere britische und amerikanische Erzählliteratur konstatiert, gilt auch für Michalopoulous Romane: Es handelt sich bei ihnen “um fiktionale Erzähltexte, die selbstreflexiv und systematisch die Aufmerksamkeit auf ihren Status als Artefakte lenken, um damit ...