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Nation: | Indien |
von Chinmoy Guha und Christian Weiß
Stand: 01.06.2006
In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts war Rabindranath Tagore (1861–1941) die alles überragende Gestalt der bengalischen Dichtung. Doch noch zu seinen Lebzeiten trat eine neue Dichtergeneration an, die sich stärker auf die zeitgenössische europäische Lyrik bezog. Jibanānānda Dāś (1899–1954), Amiya Cākrabartī (1901–1986), Sudhīndranāth Datta (1904–1960), Buddhadeva Bose (1908–1974) und Biṣṇu De (1909–1982) können als die Pioniere der modernen bengalischen Literatur angesehen werden. Die indische Unabhängigkeit im Jahr 1947 und die damit verbundene Aufbruchstimmung bewirkten eine Blütezeit der bengalischen Lyrik. Junge Dichter wie Śankha Ghoṣ (geb. 1932), Śakti Caṭṭopādhyāy (1933–1995) und Sunīl Gangopādhyāy (geb. 1934) wollten die gewonnene Freiheit auch auf den Bereich der Literatur ausdehnen und insbesondere der Lyrik neue Wege eröffnen. Zu diesen Autoren zählt auch Alokerañjan Dāśgupta.
Bekannt wurde der 20-Jährige im Januar 1954, als er bei einer Dichterlesung zusammen mit etablierten Dichtern auftrat. Sein erster Gedichtband „Joubanbāul“ (Wandersänger der Jugend, 1959) wurde von der Kritik euphorisch aufgenommen und stieß bei den Lesern auf große Resonanz. Anerkannt wurde der virtuose Umgang mit dem Rhythmus des Bengalischen, das Gespür für die Musikalität der Worte ...