Geburtstag: | |
Nation: | Italien |
von Gerhild Fuchs
Stand: 01.06.2012
Seit seinem literarischen Debüt im Jahr 1991, welches noch unter den Vorzeichen des Anfang der 1980er Jahre lancierten Verlagsphänomens der „neuen“ oder „jungen“ italienischen Erzählliteratur stand (siehe etwa La Porta 1995), kann Alessandro Bariccos literarische und mediale Laufbahn zweifellos als Erfolgsgeschichte gelesen werden – auch wenn die Verkaufszahlen seiner Bücher ab „City“ (1999) immer wieder relative Einbrüche verzeichnen. Für die Attraktivität seiner fiktionalen Texte lassen sich (so auch der Grundtenor der meisten Rezensionen) vor allem zwei Hauptgründe anführen: eine überschäumende und äußerst phantasievolle Fabulierlust, die dem Autor Vergleiche mit der zeitgenössischen lateinamerikanischen Erzählliteratur einbrachte (Lanslots 1999, 47), sowie ein extrem abwechslungsreicher, mit musikalischen Prinzipien assoziierter Erzählmodus, der ein reichhaltiges Inventar stilistischer und narrativer Schreibtechniken variiert. Dies gilt insbesondere für die vier Romane „Land aus Glas“ (1991), „Oceano mare. Das Märchen vom Wesen des Meeres“ (1993), „City“ (1999) und „Diese Geschichte“ (2005) sowie, bis zu einem gewissen Grad, für den Theatermonolog „Novecento. Die Legende vom Ozeanpianisten“ (1994), während der kurze, novellenhafte Text „Seide“ (1996), Bariccos größter Verkaufserfolg, gerade durch seine zielstrebige Erzählweise und fast klassisch wirkende Schlichtheit zu bestechen scheint, Attribute, die bis ...